Der Beikoststart ist ein spannender Meilenstein für Sie und Ihr Baby. Doch wann beginnt man und was gibt es zu beachten? Hier erfahren Sie alles Wichtige von Hebamme Sophie – von den ersten Löffeln bis zu hilfreichen Tipps.
Was ist Beikost und wann ist mein Kind bereit?
Als Beikost bezeichnet man die langsame Einführung von Nahrungsmitteln mit etwa einem halben Jahr zusätzlich zu Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung. Das Ziel ist das Baby langsam in die „normale, feste“ Familienkost hinzuführen.
Der ideale Zeitpunkt, um mit Beikost zu beginnen, liegt zwischen dem Beginn des 5. (17. Woche) und Ende des 6. Lebensmonats (26. Woche). Jedes Baby ist unterschiedlich, deshalb ist es wichtig, auf die sogenannten Zeichen der Beikostreife zu achten:
- Säugling zeigt Interesse am Essen Anderer
- Kind schafft es aus eigener Kraft oder mit geringer Hilfe aufrecht zu sitzen und das Köpfchen zu halten
- Der Zungenstoßreflex, der Nahrung aus dem Mund schiebt, ist verschwunden
Schritt für Schritt in die Beikost
Es sollte langsam Schritt für Schritt in die Einführung der Beikost übergegangen werden. Hier ein einfacher Leitfaden:
Der erste Brei: Zum Start eignet sich ideal fein pürierter Gemüsebrei (Pastinake, Zucchini, oder Kürbis). Bieten Sie zunächst eine kleine Menge (etwa 2 Teelöffel) an. Danach erhält Ihr Säugling, wie gewohnt, Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung.
Nach und nach steigern: Erhöhen Sie langsam bis Sie eine Still-/Fläschchenmahlzeit ersetzen.
Nach und nach Lebensmittel einführen: Testen Sie eine neue Zutat immer über 3-4 Tage, um allergische Reaktionen zu erkennen.
Wasser anbieten: Ein paar Schlucke abgekochtes Wasser reichen zu Beginn aus.
Bis 9 Lebensmonate: auflösbare Lebensmittel (z.B. Flocken), Breie mit fester Konsistenz, grob pürierte Lebensmittel (z.B. zerdrückte Banane)
10-12 Lebensmonate: feste Nahrung klein geschnitten, geschält, gewürfelt, gehackt (Familienkost, Obst, Gemüse)
Breifrei oder Brei? Verschiedene Ansätze zur Beikost
Es gibt verschiedene Ansätze, wie Sie Ihr Baby an feste Nahrung heranführen können:
Klassischer Brei
Dünsten Sie das Gemüse und pürieren sie dieses mit etwas Kochwasser. Fügen Sie dann noch 1-2 TL Öl auf 100g Brei hinzu. Dafür eignet sich ein Babynahrungszubereiter mit Dampfgar- und Mixfunktion.
Baby-Led Weaning (BLW)
Ihr Baby bekommt direkt weiche Fingerfood-Stücke, die es selbst erkunden kann (z. B. gedünstete Gemüse-Sticks).
Viele Eltern entscheiden sich auch für eine Kombination aus beiden Ansätzen – das Beste aus beiden Welten!
Geeignete Lebensmittel für den Anfang
- Milde Gemüsesorten: Pastinake, Zucchini, Kürbis, Karotte, Süßkartoffel
- Später: Kartoffeln, Vollkorngetreide (z. B. Hirse), Obst wie Apfel oder Birne, Fleisch, Fisch
Nicht geeignete Lebensmittel
- Salz, Zucker, Honig, Süßungsmittel, scharfe Gewürze
- Ganze Nüsse: Verschluckungsgefahr (aber fein gemahlene Nüsse sind okay)
- Quark, Pudding, Käse, Wurst und Wurstwaren (z.B. Schinken, Würstchen, Speck)
- Limonaden, Alkohol, Kaffee
Allergie!?
- Führen Sie potenzielle Allergene wie Ei, Milchprodukte, Fisch oder Gluten schrittweise ein.
- Beobachten Sie Ihr Baby auf Anzeichen von Allergien, wie Hautausschlag, Durchfall oder Atemprobleme.
Tipps für einen entspannten Beikoststart
- Zeit und Ruhe: Wählen Sie Tageszeit, an der Ihr Baby entspannt und nicht zu müde ist.
- Kein Druck: Lassen Sie Ihr Baby bestimmen, wie viel es essen möchte. Zwingen ist kontraproduktiv.
- Mitmachen lassen: Lassen Sie Ihr Baby mit einem eigenen Löffel experimentieren. Das macht Spaß und fördert die Selbständigkeit.
Der Beikoststart ist ein Abenteuer – für Ihr Baby und für Sie. Es gibt keinen „richtigen“ oder „falschen“ Weg, solange Sie auf die Bedürfnisse Ihres Babys achten und mit Geduld und Freude an die Sache herangehen.
Sophie Hafner ist Hebamme in Österreich. Als Expertin für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillen und Säuglingspflege und begleitet Familien in einer der bedeutendsten Phasen ihres Lebens. Gemeinsam mit einer Kollegin hat sie einen Online-Geburtsvorbereitungskurs informed-motherhood entwickelt, um werdende Eltern fachkundig und einfühlsam auf die Geburt vorzubereiten.
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